Grettstadt
Grettstadt wird zum ersten Mal im Jahre 880 urkundlich erwähnt.Der Ort war über Jahrhunderte zu einem Teil dem Hochstift Würzburg, zum anderen Teil dem Kloster Ebrach zu eigen und unterstand somit auch zwei getrennten Instanzen der Gerichtsbarkeit. Erst die Säkularisation beendete 1803 diese Abhängigkeit von den geistlichen Mächten.
Von der 1471 errichteten spätgotischen Pfarrkirche steht noch der fünfgeschossige Turm. 1766 erfolgte der Neubau des heutigen Kirchenschiffes, dem 1924 die beiden Seitenschiffe angefügt wurden. Altäre und Kanzel der Kirche St. Peter und Paul wurden von Johann Peter Wagner in fränkischem Spätrokoko geschaffen.
Unter Fürstbischof Julius Echter errichteten die Bürger Grettstadts 1590 ihr repräsentatives Rathaus. Mit seinem reichen Fachwerk und den schmucken Renaissancegiebeln gehört es zu den schönsten fränkischen Fachwerk-Rathäusern. An einem Giebel erkennt man das Wappen der Grafen von Schönborn.
Nachdem sich bereits im Jahre 1972 Dürrfeld der Gemeinde Grettstadt freiwillig angeschlossen hatte, entstand 1978 im Zuge der Gebietsreform mit dem Anschluss von Obereuerheim und Untereuerheim die Einheitsgemeinde Grettstadt. Die gestiegenen Anforderungen an die Verwaltung der neuen Großgemeinde erforderten einen Erweiterungsbau, der 1984 nach einem Architekten-Wettbewerb entstand und sich harmonisch in die Gesamtanlage einfügt. Zusammen mit dem Brunnen ist mit dem neuen Rathausplatz ein attraktiver Dorfmittelpunkt entstanden.
Zum weithin bekannten Ortsbild von Grettstadt gehört neben Kirche und Rathaus die Jahrhunderte alte Stufenlinde, die in ihrer Größe und Form wohl einmalig sein dürfte. Sogar eine Zeitung in Australien fand unsere Linde für wert, ihr eine ganze Seite zu widmen!